Heute geht es um den ganz handfesten Teil des Glücks: Wie wir mit Essen und Bewegung unseren Körper und damit auch uns im Ganzen glücklicher machen können und was unser Körperglück trüben kann.
Glück durch Essen und Bewegung
Als ich vor vielen Jahren herausfand, dass ich verschiedene Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten hatte, begann ich, mich sehr intensiv mit meiner Ernährung zu beschäftigen und sie umzustellen. Bis dahin hatte ich starke Erschöpfungszustände, Schwindel und depressive Verstimmungen. Am liebsten wollte ich mich vor der ganzen Welt verkriechen. Als ich dann das Histamin in meiner Ernährung reduzierte, wurde mein Geist schon nach ein bis zwei Wochen endlich wieder klar und meine düsteren Stimmungen verschwanden. Zucker spielte dabei wohl auch eine Rolle, denn ich hörte wegen des Histamins auf, Schokolade zu essen. Später, als ich es wagte, mal wieder Schokolade zu probieren, bemerkte ich, dass durch Zuckerkonsum meine Stimmung sehr wechselhaft wird. Deshalb esse ich bis heute kaum Zucker. Aber mit Histamin habe ich glücklicherweise kaum noch Probleme.
Kennst du dieses Glücksgefühl beim Essen, wenn du anscheinend gerade dein Essen genau so zusammengestellt hast, wie dein Körper es sich gewünscht hat? Es ist wie ein Ess-gasmus … Plötzlich werden die höchsten Glücksgefühle im Gehirn ausgeschüttet und alles erscheint so lichtvoll. Die Probleme des Alltags scheinen sich aufzulösen und man ist einfach nur noch im Jetzt und Hier. Man wird aber nicht abhängig davon, denn es sind jedes Mal andere Lebensmittel, die dieses Gefühl auslösen. Je nachdem, was der Körper gerade braucht. Das sind meine persönlichen Glücksmomente beim Essen. Zu der Zeit, als ich viel Schokolade aß, hatte ich solche Momente nicht mehr. Mir schmeckte eigentlich gar nichts mehr außer Schokolade. Sehr traurig! Der Verzicht auf das, was mir damals unverzichtbar schien – die Schokolade – hat mir so viel Genuss zurückgebracht!
Dieses Beispiel zeigt, wie sehr unsere Stimmung von der Ernährung abhängig sein kann. Zucker bringt uns zwar einen kurzzeitigen Kick, indem es das Dopamin anregt. Aber die Wirkung von Dopamin hält nicht lange an und man braucht schon wieder den nächsten Kick. Außerdem blockiert es die Bildung von Serotonin, welches ein Hormon ist, das uns eine langanhaltende und ausgeglichene Stimmung beschert. Ob du diesen Zustand auch als Glück bezeichnen möchtest, ist ganz deine eigene Entscheidung. Ich genieße es, in diesem Zustand zu sein.
Dieser Artikel geht noch genauer auf Dopamin, Serotonin und Glück ein:
Auch aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat Ernährung viel Einfluss auf unsere Stimmung und Befindlichkeit. Auch dort weiß man: Wenn wir uns zu süß und „befeuchtend“ ernähren, kann es zu Schwindel, Regenwetter-Stimmung und Benommenheit im Kopf und Vielem mehr kommen.
Auch zu wenig Bewegung kann unsere Stimmung laut TCM beeinträchtigen: Unsere Leber-Energie braucht Bewegung. Was bedeutet Leber-Energie? Zur Leber-Energie gehört in der TCM viel mehr als nur das Organ Leber, zum Beispiel auch die Augen, Sehnen und der Leber-Meridian (Energieleitbahn). Wenn man zu viel sitzt und sich wenig bewegt, wird die „Leber“ ungeduldig, ärgert vielleicht den Magen und verursacht Stimmungsschwankungen und muskuläre Verspannungen. Besonders, wenn dann noch Stress, Leistungsdruck und Ärger hinzukommen. Dann sollte man sich regelmäßig und mit Spaß bewegen – nicht unter Leistungsdruck. So kann alles wieder ins Fließen kommen. Auch durch Qi Gong-Übungen kann man den Energiefluss im Körper und die Emotionen wieder harmonisieren.
Wer einen niedrigen Blutdruck hat, weiß, wie sehr auch der Blutdruck die Stimmung beeinflussen kann. Auch bei einem zu niedrigen Blutdruck kann Bewegung helfen, besonders sanfte und stetige Bewegung wie Wandern und Qi Gong. Genug zu trinken, ist dabei auch sehr hilfreich.
Teil 3 dieses Beitrags folgt demnächst.
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Welche Erfahrungen hast du in Bezug auf Essen und Bewegung beim Thema Glücklichsein gemacht? Ich freue mich, wenn du es mir in den Kommentaren erzählst.